Mittwoch, 10. August 2011

Methode - Trockenfliegenfischen mit der Maifliege an der Nuthe

Zielfisch: Bachforelle


Kampfstarke 40er Bachforelle

Mit Trockenfliege während der Maifliegenzeit überlistet

 

Gewässer: Die Nuthe fließt südlich von Berlin und ist ein stark verbauter Niederungsbach mit einer guten Wasserqualität. Im beschriebenen Abschnitt handelt es sich um eine reine Salmonidenstrecke, in der jedes Jahr kurz vor dem Ende der Schonzeit fangfähige Bachforellen besetzt werden. Wer in der Maifliegenzeit zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, wird wahre Massenfänge erleben. Zwischen Anfang Mai und Ende Juni gibt es jedes Jahr ein enormes Angebot an Maifliegen. Die Forellen schlagen sich damit regelrecht den Bauch voll. Das Gewässer ist leicht zugänglich und gut mit dem Auto erreichbar. Im letzten Jahr wurde das Flussbett der Nuthe ausgebaggert und ein neuer Deich errichtet. Ansonsten ist der Fluss begradigt und stark in den Sommermonaten bewachsen. 



Stark begradigter Gewässerverlauf

Wehre sind immer einen Versuch wert - besonders mit Nymphe & Streamer

Sehr ruhige Umgebung, trotz der harten Gewässerunterhaltung

Die Bachforellen stehen oft dicht an dicht

Impressionen eines warmen Abends im Mai


Methode & Technik: In diesem Post möchte ich das Augenmerk auf das Trockenfliegenfischen mit der Maifliege legen. An der Nuthe kommen selbst Anfänger frühzeitig zum Erfolg. Als erstes macht der Fliegenfischer durch gute Beobachtung steigende Fische aus. Diese kennzeichnen sich durch Ringe und lautes Geplätscher an der Wasseroberfläche. Als nächstes wird eine Maifliege an das konisch gezogene Vorfach mit einer 20er Vorfachspitze geknüpft. Die Fliege wird durch Leerwürfe schräg stromauf,  dem steigenden Fisch präsentiert. Dabei sollte die Fliege möglichst vor dem Fisch aufsetzen und natürlich in sein Sichtfeld treiben. Nun muss man darauf  achten, dass die Fliege nicht zu furchen beginnt und gegebenfalls die Leine menden (d.h. umlegen), damit der Strömungsdruck keine unnatürliche Drift der Trockenfliege bewirkt. Diese Präsentation muss erst durch Erfahrung erlernt und stets verbessert werden, bis man zu seinem Erfolg kommt. Nun beginnt der spannendste Teil des Fischens. Die Fliege treibt auf der Wasseroberfläche über die fressende Forelle. In diesem Moment schießt das Adrenalin durch den Körper, da man jede Sekunde mit einem Platscher der Forelle rechnen kann. Als letztes erfolgt der Anhieb. Man sollte bei den großen Maifliegenmustern jedoch noch einen Moment warten, bis man anschlägt, um die Fehlbissquote zu minimieren. Oft gehen die Anschläge ins Leere, bis man den Dreh raus hat. Nach dem Fortschreiten und Abklingen der Maifliegenzeit wird es immer schwieriger die Fische von seiner Imitation zu überzeugen. Diese Form der Fischerei stellt für mich die spannendste Art dar, einen Fisch zu überlisten. Zwar ist es weitaus schwieriger mit der Nymphe erfolgreich an diesen Gewässern zu fischen, aber es ist nicht annähernd so spannend, wie mit der Trockenfliege. 

Maifliege auf der Wasseroberfläche

Und ihre selbstgebundene Imitation aus Federn, Haaren & Kunststoff


Drill & Landung: Die Forelle sollte nach dem erfolgreichen Anhieb stets nach oben gedrillt werden, um sie von der Unterwasserwelt fern zu halten. Bei der Landung ist es außerdem sehr wichtig einen langen Unterfangkescher mit sich zu führen, da die Gewässerränder stark bewachsen sind und oft Fische in dieser heiklen Zone ohne langem Kescher aussteigen.


Die Jahresangelkarte kostet für DAV-Mitglieder 50€. 
Die Mitgliedschaft im DAV ist zum Erhalt der Karte Pflicht. Weiterführende Informationen gibt es HIER!


Abendstimmung an der Nuthe in Brandenburg





Dienstag, 9. August 2011

Gewässer - Löcknitz

In diesem Post möchte ich Gewässerfotos der Löcknitz, einem sehr natürlichen Niederungsbach vorstellen. Der größte Teil der Aufnahmen zeigt die Löcknitz im Naturschutz- bzw. Landschaftsschutzgebiet. Diese Abschnitte sind besonders wertvoll und nicht für Angler bestimmt. Die Löcknitz durchläuft diese Abschnitte meist durch dichte Moor- und Sumpfgebiete. Da es in diesen Bereichen keine nennenswerten Verbauungen und Gewässerunterhaltungen gibt und nie gab, mäandriert der Bach noch bis heute in seinem ursprünglichen Tal. Aus diesem Grund ist die Löcknitz ein besonders positives Beispiel für Brandenburgs Fließgewässer. In den nachfolgenden Posts werde ich noch Gewässer vorstellen, die diese Kriterien leider nicht mehr erfüllen.

Die Artenvielfalt in der Löcknitz ist enorm und wird aus fischereilicher Sicht besonders vom Döbel dominiert. Jedoch lassen sich auch fast alle anderen Fischarten wie Aal, Barsch, Hecht, Rapfen und diverse Weissfische finden. Das Gewässer ist insgesamt sehr schwer an den wenigen erlaubten und freien Stellen zu befischen und nicht zu empfehlen. Wer jedoch Wert auf eine kleine Wanderung durchs Naturschutzgebiet entlang der vielen Wege legt, ist hier richtig. In jedem Fall sollte diese kleine Perle geschützt und respektvoll behandelt werden. Es gibt leider nur noch sehr wenige solcher naturnahen Fließgewässer im Berliner Umland.


 Bilder sagen jedoch weitaus mehr als tausend Worte. ;)
 











Abschließend noch ein Bild von einem Brassen, den ich auf einer Strecke außerhalb des Schutzgebietes beim Gründeln entdeckt habe. Nach dem erfolgreichen Präsentieren meiner Fliege nahm der Fisch willig die Nymphe und bescherte mir einen spannenden Drill. Wer jedoch den Ausflug in diesen "Dschungel" auf sich nehmen möchte, dem kann ich dringend Mückenzeug empfehlen. Diese kleinen Biester fühlen sich heimisch in den Sümpfen der Löcknitz.


59er Brassen mit Zuckmückenlarve überlistet





Schleie - Spezial Angeltricks

Angeltricks für den Zielfisch: Schleie 


 50er Schleie auf Mais


wunderschöne 45er Goldschleie mit leichtem Gerät überlistet


Satzkarpfen ab 60cm aufwärts sorgen immer wieder für Abwechslung und Spannung am leichten Gerät


Gewässer: Bei dem Gewässer handelt es sich um einen sehr flachen ca 1,0 bis 1,5m tiefen stark verkrauteten Teich. Die Wasserqualität ist ausgezeichnet und es besteht eine direkte Verbindung zu einem Kanal, jedoch ist diese Verbindung durch ein Gitter gesichert. Besonders in den harten Wintermonaten kann das Gewässer mit genügend Sauerstoff versorgt werden, da eine direkte Verbindung zu einem großen Gewässersystem besteht. Der ehemals künstlich ausgebaggerte Teich verfügt über einen guten Bestand an Karpfen, Schleie und großen Graskarpfen. Die Graskarpfen wurden vor etlichen Jahren zur Regulierung des Krautbewuchses besetzt. Ebenfalls ist dem Teich ein guter Hechtbestand zu zuschreiben, auf den ich jedoch erst später eingehen werde. 







    Methode & Technik: In solch sehr flachen Karpfen- und Schleiengewässer ist man mit einer normalen Matchrute gut bedient. Man kann hier auf eine leichte Ausrüstung mit einer ca 3g Laufpose setzen. Die Montage sollte gut austariert und mit einem spitzen Maishaken versehen werden. Bei der Wahl der Rute muss man nicht besonders anspruchsvoll sein, jedoch sollte die Rolle über eine gute Bremse verfügen. Bespulen kann man die Rolle mit einer 18ner oder 20er monofilen Hauptschnur. Das Vorfach zum Haken sollte deshalb stets eine Schnurklasse tiefer gewählt werden, um die Hauptschnur vor Schnurbruch zu schützen. Die gut ausgebleite Montage sollte gleich zu Beginn des Angeltages auf Gewässertiefe mit einem handelsüblichen Lotblei ausgelotet werden und somit kurz über dem Grund schweben. Außerdem ist stets darauf zu achten, die Schnur kurz vor dem Verschwinden der Pose auf leichte Spannung zu halten und im richtigen Moment anzuschlagen, um Fehlbisse zu vermeiden. Ebenfalls hilfreich ist das vorherige Fetten der Hauptschnur, damit diese auf der Wasseroberfläche schwimmt und beim Anhieb nicht nach unten gezogen wird. Als Köder eignet sich besonders gut billiger, handelsüblicher Dosenmais. Dieser kann auch zum Anfüttern benutzt werden. Jedoch sollte man darauf achten, nur wenige Maiskörner im möglichst hohen Bogen ins Wasser zu schmeißen, um die Fische nicht zu sättigen. Viele der Satzkarpfen erinnern sich beim Aufprall der Maiskörner an das vertraute Geräusch der aufschlagenden Futterpellets ihres Züchters. Zusätzlich empfehle ich bei schlammigen und krautigem Untergrund ein dunkles, feinkörniges Markenfutter, um die Fische nicht zu sättigen. TOPSECRET und MAGNET haben mir schon sehr gute Fänge beschert. Auch beim Anfüttern ist eine besondere Technik gefragt. Man sollte stets kleine Futterbälle durchsetzt mit Dosenmais fertig rollen und halbstündlich kleine Portionen verfüttern, um die Fische nur zu locken und zu halten, nicht jedoch um sie satt zu machen. Futter mit guter Wolkenbildung, also sehr feinen Partikeln ist hierbei besonders empfehlenswert. Des Weiteren rühre ich mein Futter immer mit dem Saft vom Dosenmais an, um den größtmöglichen Dufterfolg raus zu holen. Man kann bis zu drei Maiskörner auf einen Haken spießen, jedoch sollte die Hakenspitze immer ein minimales Stück herausgucken, um Fehlbisse zu vermeiden. Besonders Schleie beißen oft sehr vorsichtig und bedacht. An überfischten Gewässern ist es demnach besser nur ein Maiskorn, möglichst vorteilhaft am Haken zu befestigen. Auch Mistwürmer, Rotwürmer und gegebenfalls auch Tauwürmer sind gute Köder. Von Maden rate ich allgemein ab, da jedes gute Schleie- und Karpfengewässer auch einen guten Weißfischbestand aufweist und man somit zu viele Plötzen, Rotfedern, Brassen & Co fängt. Am Beissverhalten kann man oftmals gut erkennen, um welche Fischart es sich handelt. Taucht die Pose mehrmals nur stückchenweise ab, sind meist Plötzen am Werk. Wird die Pose nach oben geschoben, macht sich oft eine Karausche an den Köder zu schaffen. Zieht die Pose mit einen Mal ab, dann hat oft ein Karpfen den Köder genommen. Bei Schleien sieht die Sache ein wenig schwieriger aus. Schleienbisse kommen oft sehr vorsichtig und spielerisch,vergleichbar mit Plötzenbisse. Nach der Zeit sollte man jedoch raus haben, um welche Fischart es sich handelt. Wenn man meine Tipps beherzigt und das ausgewählte Gewässer einen guten Bestand an Schleien aufweist, sollte dem Fangerfolg nichts mehr im Weg stehen. 






      Drill & Landung: Besonders wichtig und im Video nicht ersichtlich ist das Mitführen eines großen Unterfangkeschers. Dieser sollte über eine ausreichende Fläche verfügen und ausziehbar sein. Nach dem erfolgreichen Anhieb sollte man stets die Finger an der Bremse haben, um großen Fischen sofort Schnur geben zu können. Bei einer feinen Hauptschnur ist dieser Punkt extrem wichtig und vorteilhaft. Beim direkten Drill sollte mit der Bremse gearbeitet werden und der Fisch so gut wie möglich von den Hindernissen weggedrillt werden. Vor Allem Hindernisse, wie große Krautfelder und Gehölz können den Drill zu Gunsten des Fisches vorzeitig beenden. Jedoch können Unterwasserpflanzen, die frei im Wasser schweben, auch gute Einflüsse auf den Drill haben und den Fisch vorzeitig außer Kraft setzen. Dadurch wird oftmals eine Handlandung möglich, wie es in meinem nachfolgenden Drillvideo gut zu erkennen ist. Dieser Tipp eignet sich besonders gut in stark verkrauteten, flachen Gewässern und wenn man gerade keinen Unterfangkescher zur Hand hat. Eine lange Zange oder ein Hakenlöser sind ebenfalls zum Vorteil, wenn der Haken mal tiefer sitzen sollte. Notfalls benutze ich einen länglichen Stock zum Lösen des Hakens, den man überall am Gewässerrand vor findet.


         


        Kontaktadressen: Dieser Punkt gilt vor Allem für weitere nachfolgende ausgiebige Gewässertests und Gewässerberichte von mir. Da es sich bei diesem Teich um ein exklusives Privatgewässer handelt, kann ich leider keine weiteren Auskünfte erteilen.



          Und niemals vergessen:

          Catch & Release



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