Dienstag, 18. Dezember 2012

Feederangeln mit der Winkelpicker im Winter auf Weißfische


Feederangeln mit der Winkelpicker im Winter auf Weißfische
Der weiße Schnee bildet im Winter einen guten Kontrast für die dünne Winkelpickerspitze - auch bei schlechten Sichtverhältnissen!

Das Feederangeln mit der Winkelpickerrute zählt im Winter zu den effektivsten Methoden, um Weißfische zu fangen. Besonders in Seen und Kanälen ist das gezielte Feederangeln mit dem Futterkorb auf dicke Brassen, Karpfen, Schleien, großen Plötzen und Güstern eine interessante Technik. Was man alles beachten sollte, um erfolgreich mit der Federrute Weißfische zu fangen, wird im folgenden Beitrag ausführlich erläutert.

Ausrüstung zum Feederangeln mit der Winkelpicker im Winter
Eine dünne, farbige Winkelpickerspitze ermöglicht eine gute Bisserkennung.

Ideal ist eine leichte Feederrute mit dünner Spitze. Die Spitze sollte extrem weich und feinfühlig sein, da sie hauptsächlich zur Bisserkennung dient. 
Oft sind gute und solide Winkelpicker mit einer farbigen Winkelpickerspitze versehen, wodurch die Bisserkennung erleichtert wird. Viele Profiangler nutzen zudem spezielle Ruten mit auswechselbarer Spitze. Dadurch wird es möglich, für jede Situation die passende Winkelpickerspitze auszuwählen. Bei starkem Wind oder heftiger Strömung kann man so schnell eine etwas stärkere Spitze einbauen. Unbedingt nötig ist dieser Zusatz jedoch nicht. 
Eine gute mehrteilige Winkelpicker ist in meinen Augen die Cormoran PROFILINE FEEDER Feederrute 3-teilig mit einer Länge von 3,60 Meter. Als Rolle empfiehlt sich ein möglichst kleines und leichtes Modell, welches mit einer feinen monofilen Hauptschnur mit einem Durchmesser von 0,16 bis 0,20 mm bespult ist. Ebenfalls notwendig zum Feederangeln sind zwei spezielle Feederrutenhalter, um die Winkelpicker immer in die richtige Stellung ablegen zu können. Zwei normale Rutenhalter erfüllen diesen Zweck leider nicht. Beim Feederangeln erfolgt der Anhieb nämlich immer im rechten Winkel zum Fisch. Abgeflachte Modelle zeigen hier klar ihre Vorteile.

Hauptschnur mit großer Schlaufe + kleiner Schlaufe und beschwerten, offenen Futterkorb

Das Vorfach kann relativ schnell und einfach gebunden werden. Zunächst zieht man etwas Schnur von der Rolle ab und legt eine große Schlaufe von einem halben Meter Länge. Am Ende wird die Schlaufe mit einem Doppelknoten fixiert. Am unteren Ende der Schlaufe wird eine erneute Schlaufe von maximal 5 cm Länge eingebunden. Sozusagen eine kleine Schlaufe in der großen Schlaufe. ;)

Zum Schluss einfach das Hakenvorfach einfädeln - Fertig!

Viel mehr muss man bei der Vorfachmontage eigentlich nicht beachten. Zu guter Letzt wird noch das Hakenvorfach in die kleine untere Schlaufe eingefädelt und fertig ist die wohl einfachste Feederangel-Montage der Welt. Wichtig bei der Auswahl des Hakenvorfachs ist eigentlich nur, dass der Schnurdurchmesser etwas geringer ausfallen sollte, als der Durchmesser der Hauptschnur. Doch dieser Tipp gilt eigentlich für jede Angelmethode. 

Da man jedoch beim Feederangeln hauptsächlich am Grund fischt, sind Futterkorb und Hauptschnur dadurch immer vor möglichen Hängergefahren geschützt. Der Futterkorb wird abschließend über einen Karabinerwirbel (den man bei einigen Modellen auch nachträglich mit Draht befestigen kann) in die große Schlaufe eingehangen. 

Dieser Schritt sollte jedoch immer erst am Wasser stattfinden, um die empfindliche Winkelpicker beim Transport zu schützen. Der große Vorteil dieser einfachen Montage liegt klar auf der Hand. Sie ist extrem preisgünstig, denn mehr als einen Futterkorb und einen speziellen Brassenhaken braucht man eigentlich nicht UND die Montage liegt fast immer optimal am Gewässergrund. Durch die lange Schlaufe kann der Fisch den Köder nehmen und abziehen ohne etwas vom schweren Futterkorb zu merken. Insbesondere an dieser Stelle ist nochmals zu betonen, dass das Gewicht des Futterkorbs nicht mehr als 10 Gramm betragen, sollte i.d.R immer etwas weniger. Ebenfalls hilfreich ist die ausschließliche Verwendung von offenen bzw. durchgängigen Futterkörben. Futterkörbe mit Boden in Kelchform haben nämlich den Nachteil, dass Futterreste immer im Korb verbleiben. Durch die offenen Modelle wird dagegen immer die gleiche Futtermenge bei jedem Wurf ins Wasser transportiert.

Futter mit Maden - im Winter sollten eher dunkle Futtersorten mit kleinen Partikeln verwendet werden.

Ein weiterer Vorteil ist das gezielte Halten der Fische am Futterplatz. Sind die Fische einmal am Platz, kann man dadurch einen Fisch nach den anderen ziehen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass zuerst Plötzen und Kleinfische den Futterplatz besiedeln. Erst etwas später ziehen die großen Brassen, Karpfen und Schleie an den heran, um ihre kleineren Artgenossen zu verscheuchen. Für den Angler ergeben sich so oftmals paradiesische Bedingungen.

Natürlich sollte auch ein Stuhl nicht fehlen, da man bei dieser Methode immer schräg zum Wasser sitzt und auf die Spitze achten muss. Doch zur genauen Erklärung der Angelmethode im Speziellen komme ich erst jetzt.       

Methode & Technik zum Feederangeln mit der Winkelpicker

Feederangeln mit der Winkelpicker im Winter
Beim Feederangeln gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, die es überhaupt erst ermöglichen erfolgreich Weißfische zu fangen:

1.    Die Montage sollte immer an die gleiche Futterstelle mit derselben Futtermenge geworfen werden.

2.    Nach dem Auswerfen und Absinken der Montage ist es wichtig mit wenigen Kurbelbewegungen den Köder in die Futterspur zu ziehen. Dadurch gelangt auch der Futterkorb immer in seine Ausgangsstellung zurück, wodurch die Fische die Möglichkeit erhalten mit dem Köder abzuziehen, ohne einen Widerstand zu merken. Meine beiden favorisierten Futtermarken für den Kanal sind Magnet und Explosiv. Außerdem sollte immer ein gewisser Anteil von Maden ins Futter gemischt werden.

3.    Der Blick sollte immer konzentriert in Richtung Winkelpickerspitze gehen. Dabei hat sich gezeigt, dass Brassen und Karpfen die Rute immer mit einer konstanten Zugkraft krümmen, wogegen Plötzen, Rotfedern, Lauben und Schleien die Rute nur durch feinste, kaum zu erkennende Zupfer in Bewegung versetzen.

4.    Beim Biss sollte man unverzüglich anschlagen. Auch hier gibt es unterschiedliche Techniken. In meinen Augen besonders effektiv ist das kurzzeitige Mitlaufen in die entgegengesetzte Richtung. Dies gestaltet sich wie folgt: Erhalte ich einen Biss und sitze auf meinem Stuhl, nehme ich die Feederrute in die rechte Hand und schlage unverzüglich an. Beim Anschlag stehe ich sofort vom Stuhl auf und laufe einige Schritte in die entgegengesetzte Richtung, solange bis ich meine linke Hand an der Kurbel befindet. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieses Vorgehen die Fehlbissquote enorm minimiert. Für Anfänger gilt hier: „Üben, üben, üben!“ Denn nichts ist für den Laien schwieriger, als herauszufinden wann der richtige Zeitpunkt für den Anhieb ist.

5.    Die Futterstelle sollte sich immer im rechten Winkel zur Winkelpickerspitze befinden.  Weitwürfe sind eher die Ausnahme. Es reicht schon, wenn man sich seine Futterstelle 5-10 Meter vom Ufer entfernt auswählt.

6.    Der Untergrund sollte immer möglichst frei von Unrat und Wasserpflanzen sein. Aus diesem Grund eignen sich die kalten Wintermonate bis ins Frühjahr hinein besonders gut.

7.    In der kalten Jahreszeit sollte man unbedingt beachten, wie viel Futter man pro Wurf in den Korb füllt. Oftmals ist es sinnvoller den Korb nur wenig zu befüllen, insbesondere wenn die Wassertemperatur nahe dem Gefrierpunkt liegt. Die Wahrscheinlichkeit Fische abzusättigen ist im Winter enorm hoch.  

8.    Als Futter eignen sich im Winter eher dunkle Sorten mit sehr feinen Partikeln. Zu grobe Partikel sammeln sich am Grund und machen die Fische schnell satt. Zur Not kann man sein Futter auch sieben, wodurch ausschließlich intensive Futterwolken entstehen, die eine enorme Lockwirkung entfalten.

9.    Im Winter sind Weißfische sehr träge. Die Madenhaken sollten deshalb immer so klein wie möglich ausfallen. Auch Vorfächer sollten eher etwas feiner und länger sein, um die misstrauischen Fische nicht zu vergrämen.

10.                   Es gibt im Winter keine Fanggarantie! Manchmal sitzt man Stunden am Wasser und macht alles richtig. Trotzdem bekommt man nicht einen Zupfer. In diesen Momenten sollte man auch mal getrost aufgeben und sich auf das Frühjahr freuen, wenn die Fische wieder aktiver werden. Von solchen Rückschlägen sollte man sich jedoch nie einschüchtern lassen! Ein schlechter Tag beim Angeln ist immer noch besser als ein guter Tag auf Arbeit! ;)



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