Donnerstag, 1. November 2012

Fliegenfischen in der Ostsee auf Dorsch und Meerforelle


Fliegenfischen auf Dorsch und Meerforelle in der Ostsee mit dem Belly-Boot



In der Ostsee bieten sich unzählige Möglichkeiten zum Fliegenfischen auf Dorsch und Meerforelle mit dem Belly-Boot. Die Küstenregion um Rerik ist ein idealer Ausgangspunkt für einen erfolgreichen Angeltrip. Suchen muss man lediglich die schwarzen Muschelbänke. Dort finden die Fische Nahrung in Form von kleinen Sandaalen, Muscheln und Krebsen. Bevor man mit dem Fischen beginnt, sollte man sich einen ersten Überblick von der Steilküste verschaffen. Top-Stellen zum Fliegenfischen erkennt man von oben am dunklen Untergrund. Sandbänke erscheinen dagegen etwas heller und sollten zum Fischen weitestgehend gemieden werden.


Um in der Ostsee erfolgreich auf Dorsch und Meerforelle fischen zu können, benötigt man neben seiner Angelausrüstung ein Belly-Boot mit Flossen und Wathosen. Außerdem sollte man den Wetterbericht vorher genau studieren. Südwind wirkt sich für die Region um Rerik eher nachteilig aus. Besser ist auflandiger Nordwind, der dazu führt, dass Futter in die Uferregion gespült wird. Wenn der Wind einige Tage aus nördlicher Richtung kam und langsam abflaut, findet man nahezu ideale Voraussetzungen im Herbst.

Unbedingt zu beachten sind einige (überlebens-)wichtige Tipps für den Umgang mit einem Belly-Boot auf der Ostsee:


·       Das Belly-Boot sollte man direkt am Strand aufpumpen und einige Zeit beobachten, um die Dichtigkeit der Luftkammern zu überprüfen.
·       Bevor man mit seinem Belly-Boot hinausfährt, sollte man unbedingt Proviant (ausreichend Flüssigkeit und Nahrung), sowie ein Mobiltelefon einpacken.
·       Die Flossen sollten immer sicher an den Wathosen befestigt werden.
·       Im Brandungsbereich sollte man mit seinen Flossen immer rückwärts ins Wasser steigen, um die Unfallgefahr zu minimieren.
·       Eine zweite Person sollte am Ufer stehen, um im Notfall Hilfe holen zu können.
·       Die Entfernung zum Ufer sollte regelmäßig überprüft werden: Dabei gilt stets zu beachten, dass jeder zurückgelegte Meter in Richtung offenes Meer auch wieder in die Gegenrichtung zurück gepaddelt werden muss.
·       Niemals bei starkem ablandigen Südwind auf die Ostsee hinaus fahren.
·       Man sollte immer ein Notpaddel dabei haben, falls sich die Flossen unterwegs lösen.

Die genannten Tipps können im Notfall das eigene Leben retten. Man sollte sich vor jeder Tour mit dem Belly-Boot auch immer die Frage stellen, ob man sich körperlich und geistig fit genug fühlt, um auch bei plötzlich aufkommendem ablandigen Wind nicht in eine Panikattacke zu verfallen. Schnell gerät man dabei in einen Teufelkreis, in dem sich die Emotionen immer weiter hochschaukeln. Bemerkt man beispielsweise vor lauter Dorschen erst zu spät, dass man sich viel zu weit vom Ufer entfernt hat, kann urplötzlich tiefe Panik einsetzen und dazu führen, dass man Fehler macht und nicht mehr genügend Kraft für den Rückweg aufbringt. Wenn sich in solchen Situationen auch noch die Flossen lösen oder die Beine im kalten Wasser anfangen zu krampfen, bringt man sich ohne Proviant, Mobiltelefon und Aufsichtsperson schnell in Lebensgefahr! Beachtet man dagegen meine oben genannten Tipps, kann man jedoch eine sehr abwechslungsreiche und spannende Fischerei mit geringerem Risiko erwarten.

Als Fliegenrute eignet sich ein kräftigeres Gerät in höherer Aftmaklasse mit einer Schusskopfleine. Sinkende Schnüre oder Schussköpfe mit Sinkspitze sind für die Fischerei auf Dorsch unverzichtbar. Zusätzlich sollte auch die Küstenfliege beschwert werden. Schwarze Wooly Bugger mit Bleikopf und Bleidraht eignen sich hervorragend zum Fischen auf Dorsch. Die Fliegen können ruhig etwas größer ausfallen. Auch Kleinkrebs- oder Wurmimitationen eignen sich gut. Für Meerforelle können auch unbeschwerte Fliegen zum Einsatz kommen. Nachbildungen von Kleinfischen (Sandaalen) und Kleinkrebsen sind ausgezeichnete Köder. Während man beim Fliegenfischen auf Meerforelle oft lange warten muss, bis sich der Erfolg eistellt, kann man in der gleichen Zeit mit einem beschwerten Muster unzählige Dorsche landen. Dafür müssen jedoch die Wetterbedingungen stimmen.


Der Vorteil am Belly-Boot ist die Flexibilität. Man kann seinen beschwerten Streamer einige Meter über eine Muschelbank auswerfen und dann mit einigen Flossenschlägen Schnur nachfüttern. Hält man dabei immer wieder Kontakt zur Schnur, stellen sich die Dorschbisse oftmals von alleine ein. Hat man mit seiner Polarisationsbrille einen interessanten Bereich entdeckt, kann man die Fliege mit unregelmäßigen Zügen einstrippen. Dabei sollte man zwischendurch stets kleinere Pausen einlegen. Die Fliegen sitzen meist schon beim leichten Anheben der Rute optimal im Dorschmaul. Zusätzlich empfiehlt es sich, eine Plastiktüte und ein Klappmesser dabei zu haben, um seine Fänge schnell versorgen zu können. Nimmt man die Fische gleich an Ort und Stelle aus, erzeugen die Eingeweide zusätzlich eine gute Lockwirkung.

Beim Ausstieg aus dem Wasser sollte man ebenfalls wieder vorsichtig rückwärts laufen. Mit Flossen ist es fast unmöglich im Wasser vorwärts zu gehen.

Viel Erfolg und Petri Heil beim nächsten Ostsee-Angeltrip auf Dorsch & Meerforelle!  

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